»Long form storytelling« ist etwas, das ich sehr schätzen gelernt habe, seit es richtig gut gemachte Serien jenseits billiger Daily Soaps gibt. Netflix und ich sind seither sehr gute Freunde.
Die Serie, die ich euch heute ans Herz legen will, gibt es aber nicht nur da, sondern in der ZDF-Mediathek. (Ja, ich schäme mich ein wenig, wie erstaunt ich war, eine so irrsinnig gut gemachte deutsche Produktion zu sehen. Nicht nur die Amerikaner können Film.)
Worum geht’s?
Die Beschreibung der Mediathek kann kaum vermitteln, wie tief das Ganze geht: Berlin 1956. Die junge Monika Schöllack kämpft gegen ihre strenge Mutter Caterina und die Konventionen der Zeit. Die Kraft dafür bekommt sie durch ihre große Leidenschaft: den Rock ‘n’ Roll.
Okay. Berlin 1956 klang jetzt für meine Ohren nicht super sexy, und ich wäre nie auf die Idee gekommen, Ku’damm 56 zu gucken, wenn mich nicht eine Autoren-Kollegin drauf gestoßen hätte (unter anderem mit dem Hinweis darauf, dass Schauspieler Sabin Tambrea gern in der Verfilmung jedes ihrer Bücher mitspielen dürfe 😉 ). Also dachte ich: »Was soll’s. Guck ich mal rein.« Ich war sehr schnell mitten drin im Drama.
Denn es ist viel mehr als nur ein Tochter-Mutter-Konflikt. Es ist eine wunderbar erzählte Geschichte aus der Nachrkiegszeit. Ich habe unglaublich viel über meine Eltern- und Großeltern-Generation erfahren (und verstanden – Hammer, wie weit wir gekommen sind!). Die Charaktere sind großartig gezeichnet, die Kameraführung ist toll, das Licht ist toll, die Musik ist toll, die Schauspieler sind toll – an dieser Serie stimmt einfach alles.
Ich will, dass ihr das jetzt alle anguckt, weil ich mich mit euch über diese eine krasse Szene unterhalten will, in der man etwas über Monikas besten Freund Freddy erfährt, das so … ich will nicht spoilern. Aber es hat mir mehr als Gänsehaut gemacht.
Die Serie hat zwei kurze Staffeln: Ku’damm 56 und Ku’damm 59, die mit jeweils drei Filem in Spielfilmlänge aufwarten.
Ku’damm 56
bei Netflix
beim ZDF
bei Amazon (auch prime)