Gordon Korman: Masterminds

Das wirklich Coole an guten Jugendbüchern ist ja, dass man kein Kind oder Jugendlicher sein muss, um sie zu lesen und zu mögen.
“Masterminds” von Gordon Korman ist so eins (bzw so eine Serie).

Worum geht’s?

Der Anfang wird aus der Perspektive des 13-jährigen Eli erzählt, der in dem winzigen Nest Serenity in New Mexico aufwächst. Sein Freund Randy überredet ihn zu einer Radtour, um jenseits der Dorfgrenzen ein altes Auto anzuschauen. Bevor sie es jedoch ereichen, wird Eli von mörderischen Kopfschmerzen und Übelkeit vom Rad geholt, und in diesem Augenblick ahnt der (erwachsene) Leser, dass  Eli Serenity aus irgendwelchen Gründen nicht verlassen darf – ganz im Gegensatz zu seinem Freund Randy, der kurz darauf fortgeschickt wird, angeblich um seinen Großeltern zu helfen.

Die Geschichte springt danach hin und her zwischen insgesamt fünf Erzählperspektiven von fünf Jugendlichen, was ich erst störend fand, aber nach und nach immer mehr zu schätzen wusste, weil jede(r) der fünf auf ihre/seine Art ganz Besonders ist.

Durch einen Zufall findet Eli heraus, dass es noch ein zweites Internet gibt neben dem, was er und seine Freunde kennen, und von da an nehmen die Ereignisse ihren Lauf. Ich mag nicht spoilern und verraten, was die fünf herausfinden über ihre “perfekte” Heimatstadt und sich selbst, aber soviel sei gesagt: Es wird spannend. Dabei aber nie blutig oder eklig (ist ja offiziell ein Kinderbuch), sondern es macht einfach Spaß und ist teilweise unglaublich witzig.

Einziger Wermutstropfen: Es gibt nur die ersten beiden der drei Bände auf Deutsch als gebundes Buch (den dritten als E-Book), wobei es mir schleierhaft ist, warum der Beltz-Verlag, den ich für einen der besten, seriösesten und fairsten Verlage halte, eine Übersetzung UND ein Cover bezahlt, aber dann keinen Druck mehr. Nun denn, muss ich nicht verstehen.
Wir haben den dritten Band auf Englisch gelesen; ich kann guten Gewissens sagen, die Übersetzung von Sandra Knuffinke und Jessika Komina ist sehr gelungen.

Korman, Gordon:
Masterminds : Im Auge der Macht
Beltz, 978-3407745941
Gebundene Ausgabe, € 12,95

Weitere Bände:
Masterminds : Im Sog des Verbrechens
Masterminds : Im Angesicht der Wahrheit

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Eric Lindstrom: Wie ich dich sehe

Zuerst dachte ich, die erste Buchempfehlung, die ich hier schreibe, müsse irgendwie sensationell sein. Weltbewegend. Bedeutsam.

Muss sie aber gar nicht. Mein Blog. Meine Regeln.
Ich kann einfach irgendwo anfangen.
Und ich denke, ich werde mit “Wie ich dich sehe” von Eric Lindstrom beginnen.

Parker ist sechzehn und blind, seit sie einen Unfall hatte. Aber das bedeutet nicht, dass sie sich aufhalten lässt. Sie ist keine Protagonistin, die einem leidtun muss – zumindest nicht wegen ihrer Blindheit.
Parker ist ruppig und stark. Seit dem Tod ihres Vaters gibt sie sich für jeden Tag, an dem sie nicht weint, einen Goldstern. Und sie läuft, heimlich im Park. Die Strecke, die ihr Vater mit ihr trainiert hat, die sie kennt.
Es ist herzzerreißend, mitzuerleben, wie Parker sich selbst im Weg steht, wie sie die Welt nicht an sich heranlässt – und dann eben doch.

Parkers Geschichte ist nicht nur eine Geschichte darüber, sich nicht kleinkriegen zu lassen von der Welt, sondern viel mehr eine Geschichte um Freundschaft, Vertrauen und Heilung. Und nebenbei ist es noch eine wunderbar zarte und einfühlsame Liebesgeschichte.

Eric Lindstrom schreibt sehr präzise, und er liebt seine Figuren. Das sind zwei der ganz großen Stärken des Buches.

Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, ich weiß also nicht, wie die deutsche Übersetzung ist (das deutsche Cover mag ich nicht besonders). Aber die ersten Sätze, die ich in der Vorschau gesehen habe, lassen Gutes ahnen, und Geschichte ist auf jeden Fall unglaublich lesenwert.

Lindstrom, Eric:
Wie ich dich sehe
Carlsen, ISBN 978-3551583475
Gebundene Ausgabe € 16,99

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